Burg Brüggen
Vom Heiligen Abend des Jahres 1289 datiert die erste urkundliche Erwähnung der Burg Brüggen und ihrer Mühle. Mitte des 14. Jahrhunderts baute man die Burg zu einer Festung mit vier Türmen aus und stockte die Gebäude zwischen den Türmen dann im 17. Jahrhundert auf die heutige Höhe auf. Ab 1494 blieb die Burg Brüggen bis 1794 als Landesburg nördlichste Grenzfestung des Herzogtums Jülich. Im Jahr 1801 wurde sie durch die französische Regierung privatisiert und befindet sich bis heute in Privatbesitz. 1974 pachtete die Gemeinde Brüggen die Burg für das Museum Mensch und Jagd, das 1979 eröffnet wurde.
Schwalmpforte Torschänke
Durch die als Wehranlage ausgeprägte Schwalmpforte – eines der beiden ehemaligen Tore der Festung Brüggen – gelangte man auf niederländisch-spanisches Gelände, sobald man den damaligen Grenzfluss Schwalm zur Hälfte überquert hatte. Von der Schwalm her kann man noch heute an der Umrandung des Tores die Größe der ehemaligen Festungstore erkennen. In der Schwalmpforte befanden sich auch die Zollstation und die Rentei. 1770 erhielt die Rentei ihre heutige Form.
Historisches Rathaus Brüggen
Der heutige Sitz der Gemeindeverwaltung ist ein ehemaliger Konvent des Ordens Kreuzherren. Der ursprüngliche Konvent brannte mitsamt der Bibliothek 1751 ab. Danach bauten die Kreuzherren 1756 das bis heute zu sehende Gebäude im Stil des Spätbarocks. 1801 wurde das Kloster unter französischer Herschafft säkularisiert, das heißt, es verlor seinen kirchlichen Charakter. Ab 1840 betrieb man hier die erste mechanische Seidenweberei des europäischen Festlandes. Danach diente das Gebäude unter anderem als Waisenhaus, Schule, Post und Pastorat.
Kreuzherrenkloster
Das Kreuzherrenkloster im Zentrum Brüggens bestand aus der Klosterkirche Sankt Nikolaus, dem Konvent als Wohnungstrakt und Funktionstrakt, einem Küchentrakt und Versorgungstrakt, Wirtschaftsgebäuden und einer Lateinschule. 1751 brannte der zweistöckige Konvent teilweise aus. Ab 1756 bauten die Kreuzherren das heute zu sehende Gebäude im Stil des Spätbarocks wieder auf. Heute beherbergt es das Rathaus.
Brüggener Mühle
Die Brüggener Mühle wurde mit der Burg Brüggen 1289 erstmalig urkundlich erwähnt. Sie diente als Öl- und Kornmühle. Die Schwalm trieb über je ein Rad ein Mahlwerk für Korn und ein Schlagwerk zur Ölgewinnung an. Ab 1801 war die Mühle in Privatbesitz und blieb bis 1955 in Betrieb.
Schloss Dilborn
Das Gründungsdatum von Schloss Dilborn ist nicht bekannt, erstmals wird es 1363 im Besitz der Familie Seger von Swalmen erwähnt, die den Besitz als Lehen des Herzogs Eduard von Geldern erhielten. 1583 baute Gerhard von Elmpt ein neues Haus und 1854 erwarb Reichsgraf Julius von Schaesberg-Thannheim das Wasserschloss.
Heute sind noch die Vorburganlagen zu erkennen, ein zweigeschossiger Backsteintrakt von 1752 mit Mansardendach und vorgezogenen dreigeschossigen Ecktürmen. Das alte, 1583 erweiterte Schloss, lag diesen Anlagen gegenüber, wurde aber vermutlich 1850 abgerissen und heute sind dort nur noch Gartenanlagen zu finden.
Brüggener Klimp
Brüggener Klimp nannte der Volksmund die Eisenbahn, die ab 1890 zwischen Brüggen und Dülken verkehrte. Gebaut wurde die Bahnstrecke in erster Linie für den Transport der rings um Brüggen produzierten Dachziegel und Tonröhren. Bis 1966 fuhren Personenzüge, 1975 befuhr der letzte Güterzug die Bahnstrecke. 1981 wurde der alte Brüggener Bahnhof zu einem Hotel erweitert, das den volkstümlichen Namen der ehemaligen Eisenbahn erhielt.
Weißer Stein
Der Weiße Stein war eine mittelalterliche Gerichtsstätte, eine so genannte Dingbank. Im Freien entschieden sieben Schöffen unter Leitung eines Schultheißen über Grundstückskäufe, Erbregelungen, Wegerecht, Mühlrecht und Gewichte. Heute bewirten zwei Restaurants die zahlreichen Gäste.
Pfarrkirche Sankt Nikolaus Brüggen
Die heutige Klosterkirche Sankt Nikolaus ist der zwischen 1479 und 1484 entstandene Ersatzbau für die mit einem Glockenturm versehenen Nikolaus Kapelle, die 1473 zerstört wurde. Der Nachfolger wurde als Backsteinsaalbau und so genannte Stadtkirche im Stil der Bettelordenskirchen erbaut. 1751 brannte die ursprünglich gotische Kirche aus, jedoch blieben die Außenmauern stehen. Bis 1756 wurde sie als barocke Saalkirche neu errichtet.