Die alte Grenzgemeinde, zwischen dem Großen und Kleinen De-Witt-See, der Kälberweide (3,5 ha) und der Venloer Heide ist mit der Geschichte der Herren von Krickenbeck eng verbunden.
Leuth bildete Jahrhunderte die Südgrenze des Herzogtum Geldern (Amt Krickenbeck) zum Herzogtum Jülich. Leuth gehörte bis 1930 zum Bistum Münster und zum Kreis Geldern, heute zum Bistum Aachen bzw. Kreis Viersen. Die Geschichte des Ortes ist mit der Geschichte der Herren von Krickenbeck, später Grafen von Schaesberg, eng verbunden. Die Herren von Krickenbeck regulierten bereits im 13. Jahrhundert den Nettelauf. An der Nette ließen sie die Leuther Wassermühlen errichten. Gut erhalten ist die „Leuther Mühle“.
ehem. Rathaus
Ebenfalls erwähnenswert ist das ehemalige Rathaus/Bürgermeisteramt von Leuth in der Dorfstr. 83. Es handelt sich um ein zweigeschossiges Backsteingebäude in fünf Achsen mit Holzblockgewänden und dunkelgrau gedecktem Krüppelwalmdach in städtebaulich hervorragender Lage unmittelbar neben der Kirche, am Zusammentreffen der Straßen Locht, Hampoel und Dorfstraße. In der mittleren Achse befindet sich ein Tordurchgang mit Blausteintreppe zum dahinterliegenden Kirchhof. Eine seitliche Tordurchfahrt vermittelt zum Nachbargebäude Dorfstraße 84, mit dem zusammen es einen kleinen „Platz“ rahmt.
Pfarrhaus
Interessant ist auch das zweigeschossige Backstein-Wohnhaus in der Johann-Finken-Str. 2, mit seitlichem eingeschossigem Wirtschaftsflügel mit Krüppelwalm nach vorne zur Straße, so dass sich vor dem Haus ein kleiner Wirtschaftshof erstreckt, in den auf der anderen Seite ein Vorbau des Haupthauses mit Zinnen als Dachabschluss ragt.
Neyenhof
Das eingeschossiges Hallenhaus des 18. Jahrhunderts aus Backstein, mit einer Putzfassade aus der Jahrhundertwende an der Rückseite findet man in der Johann-Finken-Str. 2. Im Osten zwei korbbogige Einfahrten und die alte Fensteraufteilung, sie wurden im Zuge von Umbaumaßnahmen der 1980er Jahre wiederhergestellt. Langgestreckter Baukörper, der den Fußweg zur Kirche begleitet, hat ein großflächiges, markantes Satteldach. Sie sind Zeugnis einer landschaftstypischen Hausform, das zusammen mit dem Pfarrheim und der Kirche den östlichen Teil des Kirchenbereichs prägt. Nach Henrichs/Finken war der Hof 400 Jahre lang Leibbesitz der Leuther Pfarrer.
Ein bereichsprägendes Gebäude, bei dem der Denkmalwert geprüft werden muss, befindet sich in der Dorfstr. 81. Es ist ein großes zweigeschossiges, in sieben Achsen breit gelagertes Gebäude in städtebaulich bedeutender Lage gegenüber der Kirche, ein wichtiger Blickpunkt für die sich hier treffenden Straßen Locht, Dorfstraße, Buscher Weg. Ein breites Geschossgesims betont an der Fassade zusätzlich die Horizontale. Das Satteldach ist nach einer Restaurierung in den 1980er Jahren durch zwei straßenseitige Dachflächenfenster in seiner Geschlossenheit beeinträchtigt. Nach örtlichen Quellen war es um 1870 „Hotel zur Post“ und wurde um 1880 als Pferdepoststation genannt. Rückwärtig befinden sich noch ältere Wirtschaftsgebäude, wahrscheinlich einer Hofanlage des 18. Jahrhunderts. (Quelle: leuth.de)