Die Streuobstwiese als einen unmittelbar erfahrbaren Erlebnisraum
Mehr als 110.000 Obstbäume sind auf den Streuobstwiesen am Niederrhein zu finden, gut die Hälfte davon im Kreis Wesel. Streuobstwiesen zählen auch für Peter van Nahmen zu einem besonderen Lebensgefühl – einem Einklang von Mensch, Tier und Pflanze, den es zu erhalten gilt. Deshalb möchte er den Obst-Lehrgarten zu einem Landschaftsmuseum ausgestalten, das allen Gästen als Naherholungsziel zum Durchstreifen und Verweilen offen steht.
Zu diesem Zweck pflanzte er 25 verschiedene, heute selten gewordenen Kulturobstsorten, darunter Apfel-, Birnen- und Pflaumenarten, auf der Streuobstwiese neben dem Betriebsgelände. Informationstafeln an den Bäumen geben über deren Typizität und Vorkommen Auskunft, zwei weitere allgemeine Tafeln über das Biotop Streuobstwiese und die Lebewesen, die dort zu finden sind.
Für Besucher, die mit einem E-Bike den Obst-Lehrgarten besuchen, stehen unter dem Motto „Saft für Ihr Rad“ kostenlos Ladestationen zur Verfügung. Gäste mit E-Autos nutzen eine Ladesäule unmittelbar neben dem Hofladen. Beide Ladestationen werden über die betriebseigene Photovoltaikanlage emissionsfrei betrieben. Im van Nahmen Hofladen gibt es auch die passenden Produkte für ein stärkendes Picknick. Neben genussreichen Obstsaftkreationen sind ausgewählte Produkte der Feines vom Land-Partner erhältlich. Ein Buchangebot rund um die Streuobstwiese und ihre Bewohner kann genutzt werden, um sich näher mit dem Gesehenen zu beschäftigen.
Als Freizeitangebot ist das Landschaftsmuseum Obst-Lehrgarten nun in doppeltem Sinn „erfahrbar“: Es liegt direkt am Hamminkelner Radweg „F1 Diersfordter Wald“ und ist seit kurzem das Zentrum für eine spezielle Streuobstwiesentour, die die Privatkelterei gemeinsam mit dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) Ortsgruppe Hamminkeln erarbeitet hat.
Weitere Informationen unter www.vannahmen.de/aktuelles/obst-lehrgarten/
Über die Obstkelterei van Nahmen
1917 wurde das Unternehmen von Wilhelm van Nahmen als Rheinische Apfelkrautfabrik gegründet. In den 30er Jahren entschied er sich dann zur Produktion von Apfelsaft. Auch in 4. Generation und damit mehr als 100 Jahre später, hält man an bewährter und handwerklicher Mostertradition fest und keltert alle heimischen Früchte selbst. Ein entscheidender Meilenstein des familiengeführten Unternehmens ist der Einsatz für den Erhalt hochstämmiger Streuobstwiesen. Diese sind ungemein wichtig für die Natur. Bis zu 5.000 verschiedene Tier- und Pflanzenarten beherbergt eine typische Streuobstwiese. Umso bedeutender also, dass sich die Obstkelterei 1994 in Kooperation mit dem Naturschutzbund (NABU) einem Aufpreis-Konzept verschrieben hat, welches 2024 sein 30-jähriges Jubiläum feiert. Das Konzept sichert den Landwirten noch heute für die Erhaltung der traditionellen Obstwiesen Wirtschaftlichkeit durch höhere Erntepreise zu.