Bereits vor 1577 gab es in Kalkar eine kleine reformierte Gemeinde. Zunächst wurden die Gottesdienste vorwiegend im Haus des Predigers abgehalten, ab 1647 wurde der ref. Gemeinde die Gasthauskapelle der Katholiken auf Anweisung der brandenburgischen Regierung überlassen. Es kam allerdings zu Konflikten mit den Katholiken, schließlich gab man die Kapelle zurück.
Am 11. August 1697 konnten die Gläubigen nach jahrzehntelanger Unterbringung in Provisorien eine eigene Kirche in der Kesselstraße einweihen. Spenden aus der Gemeinde hatten dies ermöglicht, und auch Kurfürst Friedrich III. von Brandenburg hatte den Bau finanziell unterstützt.
Die einschiffige Kirche aus unverputztem Backstein mit einem geschweiften Barock-Giebel und einer Hausteinrahmung hatte ursprünglich keinen Turm, sondern mitten auf dem Kirchendach einen sechseckigen, 14 Meter hohen Dachreiter aus Holz; hier hing auch eine Glocke aus dem Jahr 1700. Im Rahmen von Renovierungsarbeiten wurde der Dachreiter 1897 abgebrochen und ein Turm mit Zwiebelhelm vor das alte Portal gesetzt.
Die Orgel von 1781 ist in Teilen noch erhalten, die Empore im hinteren Kirchenschiff wurde Ende des 18. Jahrhunderts eingebaut, Kanzel und Gestühl stammen aus der Mitte des 19. Jahrhunderts.
Die evangelische Gemeinde in Kalkar entstand 1818 durch Zusammenschluss der reformierten und lutherischen Christen. Die Kirche wurde seit ihrem Bau mehrmals umfassend innen und außen renoviert. Gegen Ende des 2. Weltkrieges kam es durch Artilleriebeschuss zu erhebliche Schäden. Die Wiederherstellung dauerte bis 1953.