Gasthof Pannebäcker
Mitten im Dämmerwald wartet eine kulinarische Schatztruhe auf Ausflügler, Wanderer und Radfahrer: der Gasthof Pannebäcker. Hier werden die Schätze der Region zu schmackhaften Gerichten und feinen Kuchenspezialitäten verarbeitet – immer frisch und hausgemacht. Und zwischen allen guten Zutaten ist eine besondere Beimengung herauszuschmecken, die in der Küche stets mit hineingebacken oder -gekocht wird: die Liebe zu diesem friedlichen paradiesischen Fleckchen Erde am Waldrand.
Familie Moschüring führt den kleinen Familienbetrieb in der vierten Generation und verwöhnt ihre Gäste mit üppigen Wildgerichten, feinen Biogänsen, selbstgebackenem Brot und Köstlichkeiten aus dem Einmachglas. Die vielen Stammgäste verlassen sich darauf, dass vieles in der unmittelbaren Nachbarschaft hergestellt und gezogen wird: „Wir wissen genau, was die Gänse gefressen haben und wann sie draußen gelaufen sind“, sagt Karin Moschüring. Das Mehl kommt aus einer hiesigen Mühle, die Schnäpse werden in der Nähe gebrannt, die Eier stammen selbstverständlich vom nahe gelegenen Bauernhof, der Spargel wächst in Drevenack. Und das Fleisch? „Kommt vom Metzger meines Vertrauens“, stellt Jürgen Moschüring klar.
Und das Vertrauen ist es auch, das die Stammgäste an den Mittagstisch bringt oder an die Kuchentafel. Manch einer kommt schon seit den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts regelmäßig hier heraus in den Dämmerwald. „Viele fragen uns dann: Was esst ihr denn selbst heute Mittag? Das wollen wir auch“, schmunzelt Jürgen Moschüring. Dann würde auch gerne mal was Neues ausprobiert. Zum Beispiel als Karin und Jürgen Moschüring ein traditionelles, aber weitgehend vergessenes Gericht im Winter-Wochenplan etabliert haben: Dienstags gibt es Karbonaden mit Endiviensalat und selbstgemachtem Apfelmus. Dahinter verbirgt sich Dicke Rippe ganz fein geschnitten und sorgfältig angebraten. Ein typische Abendessen der Gegend, das ein wenig Geduld erfordert und ein gutes Händchen beim Würzen.
Aber auch die Klassiker eines Land-Gasthofs dürfen auf der Karte nicht fehlen: Hochzeitssuppe mit handgerollten Markklößchen, Sauerbraten, Rinderrouladen, gebratene Blutwurst und Panhas. Und weil all das richtig gut schmeckt und wohlig satt macht, kommen die Gäste gerne wieder zu Pannebäcker. Nach ein, zwei Besuchen geht der Gang häufig erst einmal Richtung Küche. Hier wird durch ein Fenster in der Schwingtür der Chef kurz begrüßt. Wenn dieser wie immer zwischen den Töpfen unterwegs ist und fröhlich zurückgrüßt, ist die Welt in Ordnung im Dämmerwald. Karin Moschüring umsorgt derweil die Gäste am Tisch. Eine kleine Unterhaltung, kurze Nachfrage und ein freundliches Wort gehören hier zu einem gelungenen Essen dazu. „Für uns ist es selbstverständlich, zu fragen, ob es zum Beispiel genug Suppe war“, beschreibt Karin Moschüring ihre Einstellung als Gastronomin. Und im Zweifelsfall werde schnell die Terrine aus der Küche geholt, und es gibt noch einen Nachschlag. Am Sonntag gehen die beiden von Tisch zu Tisch und wollen ganz sicher sein, dass alles zur Zufriedenheit steht. „Eigentlich ist es meine Aufgabe, Wünsche von den Augen abzulesen“, sinnt Karin Moschüring nach. Und dass sie das perfekt beherrscht, ist wiederum dem zufriedenen Blick ihres Mannes anzusehen.
Das Angebot bei Pannebäcker ist bodenständig und richtet sich nach dem Lebensrhythmus der Menschen hier: Vereinstreffen in einem der Gesellschaftsräume, runde Geburtstage, Taufen und Hochzeiten mit einer großen Gästeschar, die gutes Essen schätzt. Morgens steht das Frühstück für die Übernachtungsgäste bereit und an einigen Feiertagen im Jahr auch ein üppiges Frühstücksbuffet, das weit und breit an Auswahl und Güte seinesgleichen sucht. Mittags- und Abendtisch locken Stammgäste und Ausflügler gleichermaßen. Die Torten und Kuchen am Nachmittag sind legendär. Das alles haben die Gastwirte innerhalb einer Generation etabliert.
Viele Gäste erinnern sich noch heute an die vormals kleine Gaststube. Pannebäcker war eine einfache Kneipe für Waldarbeiter, und noch viel früher hielten Fuhrwerke auf dem beschwerlichen Handelsweg zwischen Brünen und Schermbeck hier an. Daran erinnern noch einige Schwarz-Weiß-Fotografien an den Wänden. Schon damals entwickelte sich das Haus innerhalb von zwei Generationen zu einer Institution. Als die kinderlosen Pannebäckers das Haus an ihren Neffen Moschüring weitergaben, zog zugleich auch ein unbändiger Gestaltungswille ein. Jürgen Moschüring spricht mit großer Achtung von der Leistung seiner Eltern, die das Gasthaus schon deutlich erweiterten. Er selbst renovierte die sechs Hotelzimmer vor kurzem und passt das Angebot gemeinsam mit seiner Frau sanft an die Bedürfnisse seiner Gäste an – ohne dabei die gute Tradition des Hauses zu vergessen. Sie wissen um den wertvollen Schatz, den sie hier draußen gemeinsam hüten und an ihre Gäste verschenken: ein kleines Stückchen heile Welt im Dämmerwald.
Interview mit Karin und Jürgen Moschüring, Pannebäcker:
Was ist die Spezialität des Hauses Pannebäcker?
Jürgen Moschüring: Alle, was wir anbieten, kommt hierher. Wir verarbeiten Produkte, die praktisch direkt vor unserer Haustür entstehen. Alles wird in unmittelbarer Nähe erzeugt: Gänse, Wild, Eier, Mehl, das Obst, das wir zu Marmelade verarbeiten und einmachen. Daraus bereiten wir saisonale Gerichte zu.
Worauf können Gäste sich bei Ihnen freuen?
Jürgen Moschüring: Auf meine Frau, die jeden einzelnen Gast willkommen heißt mit ihrer herzlichen Art. (Er lacht gemeinsam mit seiner Frau Karin) Sie können sich auf einen familiär betrieben Gasthof freuen. Auf unsere heile Welt: leckeres Essen, ein Quätschchen halten, unsere schöne Umgebung. Viele Gäste sagen uns: Sie leben ja hier im Paradies. Karin Moschüring: Es kommt auch schon mal vor, dass Stammgäste ihre Sorgen ein bisschen teilen. Vor allem Gäste, die unter der Woche Mittags zum Essen kommen, die erfahren hier wirklich persönliches Kümmern und bekommen unsere volle Aufmerksamkeit. Diese Zuwendung gibt es hier zum Eintopf dazu, zur Erbsensuppe oder einem deftigen Grünkohl. So entsteht ein Vertrauensverhältnis, und diese Gäste probieren auch gerne mal etwas Neues aus, wenn wir das empfehlen, zum Beispiel Ochsenbäckchen, mal ein Fisch. Dann fragen die Leute schon mal: Was esst ihr denn heute? Ach ja, dann möchte ich das auch. Und dann ist das Gericht auch erschwinglich und macht richtig satt.
Was ist typisch Schermbeck an Ihrem Haus?
Jürgen Moschüring: Unser Name ist ja schon typisch Schermbeck: Pannebäcker, das ist ja der Pfannenbäcker. Die Herstellung von Dachziegeln ist hier fest verwurzelt. Karin Moschüring: Typisch Schermbeck ist auch, dass man sich gegenseitig unterstützt und zum Beispiel Produkte von den umliegenden Bauernhöfen einkauft und verarbeitet. Dass man weiß, woher das Fleisch kommt. Wir wissen auch, was unser Gänsebauer den Gänsen füttert, wann die auf die Wiese gekommen sind.
Was kann man unmittelbar in der Nähe Ihres Gasthofs unternehmen?
Karin Moschüring: Der Teufelsstein mit seiner Sage ist hier in unmittelbarer Nähe. Jürgen Moschüring: Man kann von hier herrlich loswandern und mit dem Fahrrad starten. Man kann einen halben Tag wandern, ohne eine einzige Autostraße überqueren zu müssen. Die Wege ziehen sich endlos durch den Dämmerwald.
Welchen Ausflug auf Schermbecker Gemeindegebiet würden Sie Ihren Gästen empfehlen?
Karin Moschüring: Hier bei uns kann man einfach loslaufen und sieht immer etwas Neues. Ich glaube, ich habe auch noch nicht alle Wege genommen. Wir gehen jeden Morgen die gleiche Strecke, den A4-Wanderweg, und wenn man den mal in die andere Richtung geht, ist es, als wäre man noch nie hier gewesen. Jürgen Moschüring: Man muss mit offenen Augen durch diesen Wald gehen. Und dann kommt hier in Schermbeck immer ein Gasthaus, in dem man einkehren kann.
Gasthof Pannebäcker
Malberger Strasse 49
46514 Schermbeck
District of Wesel
Telefon:+49 2853 2343
Karte & Anreise
Parkplätze in Schermbeck
eBike Ladestationen in Schermbeck
Rainer Schmidt, Niederrhein Tourismus GmbH
22609570
01.07.2024