RomaNEum

Um die Mitte des 1. Jahrhunderts nach Christus entstand entlang der römischen Fernstraße von Köln nach Xanten eine römische Zivilsiedlung, bekannt als Vicus. Diese Siedlung lag zwischen dem heutigen Obertor und dem Büchel auf einer hochwassergeschützten Sanddüne. Hier lebten Händler, Handwerker und die Familien von Soldaten, die im nahegelegenen Legionslager stationiert waren. Bei Ausgrabungen zwischen 2002 und 2010 wurden Spuren dieser frühen Siedlung entdeckt, darunter Wandlehmfragmente und Fundamentreste aus Rheinkieseln und Tuffsteinen. Ein massives römisches Gebäude, dessen Eckfundamente bis knapp fünf Meter unter die heutige Oberfläche reichen, ist teilweise im Innern des Romaneums sichtbar. Im 3. Jahrhundert wurde dieses Gebäude abgerissen und durch ein repräsentatives Großgebäude ersetzt, das vermutlich als Straßenstation für reisende Amtspersonen diente. Diese Mansio lag direkt am römischen Rheinufer und bot auch Schiffsreisenden Unterkunft. Unter der Gebäudesohle fanden sich Reste einer Kanalheizung, die sowohl Fußböden als auch Wände beheizte. Ende des 4. Jahrhunderts wurden der Vicus und die Mansio aufgegeben, ihre Mauern verfielen und wurden von der Vegetation überwuchert.