Eine Abenteuerreise in vergangene Welten

Die kleinen Museen am Niederrhein sind versteckte Schätze für die Besucher

Versteckte Schätze, überraschende Einblicke, unerwartete Entdeckungen: Gerade kleinere Museen bieten abseits der großen Präsentationen eine Entdeckungstour in die regionale Identität des Niederrheins. Sie stecken voller Leben und Erlebnisse, sind Orte der Erinnerung und haben häufig ihren Fokus auf das ländliche Leben gerichtet. Kommen Sie mit auf eine Tour zu den versteckten Museums-Schätzchen. Klein, aber fein. Und immer einen Besuch wert.

Wussten Sie schon, dass der blau leuchtende Flachs bis vor einigen Jahren ein Kennzeichen des Niederrheins war? Was es damit auf sich hat, erfahren Sie im Flachsmuseum Wegberg. Dort wird die Geschichte des Flachsanbaus erzählt – und wie daraus Fasern, Leinen und schließlich hochwertige Textilien werden. Die kann man in edler Form gleich nebenan bewundern: im Museum für europäische Volkstrachten. Der Niederrhein war einst eine Hochburg der Textilindustrie, und das zeigt auch das Textilmuseum „ DIE SCHEUNE“ in Nettetal, wo man funktionierende Spinngeräte und Handwebstühle im Einsatz erleben kann. In Mönchengladbach gibt es sogar eine Textilroute, im Textiltechnikum wird die Garn-Geschichte lebendig. Und Krefeld ist sogar Heimat des Deutschen Textilmuseums – aber das ist nun wirklich kein verstecktes Schätzchen.

Ein Museum in einem Wasserturm: Das gibt es in Mönchengladbach-Rheindahlen zu erleben. Das Archäologische Museum präsentiert Exponate aus der Steinzeit aus einer nahegelegenen Fundstätte. Archäologische Funde stellt auch das Museum Burg Linn in Krefeld aus mit Erinnerungen an die Zeit der Römer und der Franken.

Kannen, Vasen, Kunstobjekte: Im Mittelalter hatte Zinn eine große Bedeutung. Eine große Sammlung dieser Produkte zeigt das Kreismuseum Zons in Dormagen. Ganz alte Fahrzeugschätze hingegen bietet das Opelmuseum in Hückelhoven. Begriffe wie Opel Blitz oder Olympia Lieferwagen lassen die Herzen von Oldtimer-Liebhabern höherschlagen.

Brandhaken, Löscheimer, Drehleitern gibt es im Rheinischen Feuerwehrmuseum in Erkelenz-Lövenich zu bewundern. Es führt durch die Epochen der historischen Brandbekämpfung mit Oldtimern und Löschspritzen, und die Kinderspielecke trägt den Namen „Feuerrotes Tü-Ta-Ta“.

Brauchtum über alles: Historische Filme, Fotos und Archivalien wie Orden, Pokale oder Ketten bietet das Rheinische Schützenmuseum Neuss. Hier können Marschierer und Grünröcke nach Herzenslust stöbern. Wenn gestandene Persönlichkeiten auf hölzernen Steckenpferden um eine Mühle reiten, kann man sich nur an einem Ort befinden – an der Narrenmühle in Viersen-Dülken. Die „Berittene Akademie der Künste und Wissenschaften“ unterhält in der Mühle ein Narrenmuseum mit Kuriositäten aus ihrer Geschichte, die Senatoren tagen im „Weisheitssaal“.

Kurioses hat auch das historische Gefängnismuseum Niederrhein in Willich-Anrath zu bieten. Im ehemaligen Direktorenhaus ist Gefängnisalltag dokumentiert, und es sind Exponate zu sehen wie selbstgebaute Funkgeräte oder nachgemachte Schlüssel. Kurios geht es auch zu auf dem Gelände der Viller Mühle. Hier in Goch sammelt Heinz Bömler, der wahnsinnige Puppenspieler, wie er sich selbst nennt, alles, was nicht niet- und nagelfest ist: alte Läden, altes Spielzeug, alte Werbung. Eine Reise in eine Welt, von der man dachte, dass es sie gar nicht mehr gibt.

Das gilt auch für einen Besuch im Siegfried-Museum in Xanten. Dort dreht sich alles um das Nibelungenlied. Bei Mitmachprogrammen kann man Siegfried auf seinem Hof besuchen und die Abenteuer des Drachentöters nachverfolgen. Auf eine Zeitreise begibt man sich auch im Uhren-Museum Hubben in Neukirchen-Vluyn. Es zeigt Uhren, nichts als Uhren: Über 200 Stück von der Stand- bis zur Taschenuhr, untergebracht in einer Uhrmacherwerkstatt. Und sogar eine Kirchturmuhr ist zu sehen.

Schutz vor Hitze, Kälte und gefährlichen Untergründen und heute ein vielbeachtetes Modeaccessoire: Schuhe sind ein wichtiger Begleiter des Menschen. Alles über die Fußbekleidung und ihre Herstellung erfährt man im Schuhmuseum Kleve. Vom Handwerk der Schuster bis zur Schuhfabrik.

Arbeitsgeräte des Schuhmacherhandwerks finden Besucher auch in der Kunst- und Heimatstube His-Törchen in Issum. Es soll hier stellvertretend genannt werden für die zahlreichen Heimatmuseen am Niederrhein, die sich mit der lokalen Identität der Menschen und ihren Wurzeln beschäftigen und vor allem zeigen, wie sich das Leben früher so abspielte zwischen Rhein und Maas. Das His-Törchen präsentiert darüber hinaus immer wieder abwechslungsreiche Sonderausstellungen im Heimatmuseum.

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