Zu Gast bei Caesar und Co.

Der Ritterschlag kam von der UNESCO: Der Niederrhein ist jetzt auch Welterbestätte. Das UNESCO-Komitee hat den Niedergermanischen Limes in die Liste der Welterbestätten aufgenommen und damit der Kulturlandschaft Niederrhein zu einem weiteren Highlight verholfen.

Aber was ist eigentlich der Niedergermanische Limes? Vor 2.000 Jahren bildete der Limes die Grenze des Römischen Reiches. Der Rhein trennte Römer und Germanen. Mit dem Fluss sicherten die Römer ihren Heeresbezirk vor den germanischen Siedlungsgebieten auf dem rechten Ufer. Sie nutzten den Rhein als „nassen Limes“; es waren keine weiteren Grenzbefestigungen nötig.

Entlang des Flusses errichteten die Römer linksrheinisch Militärlager und Kastelle sowie einige Wachttürme. Verbunden waren sie durch die Limesstraße. Deren Verlauf kann man übrigens noch heute in weiten Teilen folgen: die Bundesstraße 9 ist quasi auf den Spuren der Römer errichtet worden.

Die neue Welterbestätte besteht aus insgesamt 44 Teilabschnitten. Sie reichen von Remagen bis ins niederländische Katwijk. Zu den Zeugen dieser Epoche gehören etwa das Hilfstruppenkastell Burginatium bei Kalkar, ein Römisches Lager in Kleve-Keeken, ein Legionslager in Till bei Bedburg-Hau sowie eine Limesstraße, die noch heute im Reichswald zwischen Kleve und Kranenburg gut zu erkennen ist.

Die bedeutendsten Römerstädte am Niederrhein waren allerdings Colonia Ulpia Traiana, das heutige Xanten, das mit rund 20.000 Einwohnern hinter Köln und Trier drittgrößte römische Stadt nördlich der Alpen war, sowie Novaesium, das heutige Neuss. Dort waren vor allem Soldaten in mehreren Militärlagern stationiert. Aber auch Zivilisten siedelten sich an und legten nahe der Mündung der Erft in den Rhein den Grundstock für das heutige Neuss.

Viel über die römische Vergangenheit erfahren Kulturinteressierte auch in Krefeld. Das Gräberfeld Gelduba gibt tiefe Einblicke in das Leben vor 2.000 Jahren. Teile dieser Schatztruhe, wie der goldene Helm des Fürsten Arpvar sind im Krefelder Museum Burg Linn zu sehen.

Doch den stärksten Einblick in das römische Leben vor rund 2.000 Jahren erhalten Sie auch noch heute in Xanten. Wie dort einst die Menschen arbeiteten und Handel trieben, wie sie ihre Götter verehrten, ihre herausragenden Badetempel nutzten und sich bei Gladiatorenkämpfen vergnügten, haben Archäologen in mühevoller Kleinarbeit aus den Spuren herausgelesen, die die Römer im Sand hinterlassen haben. Ein Rundgang durch die Museumsanlagen führt durch das kolossale Amphitheater, über Teile der Stadtmauer bis zu den Thermen und zum Hafentempel mit seinen gewaltigen Säulen.

Und gespeist wird römisch: Numidisches Huhn etwa oder Lukanische Würstchen. Ganz so, wie es schon Caesar und Co. mochten.

Entdecken Sie weitere historische Orte am Niederrhein

Museum Kloster Kamp

Kamp-Lintfort

Kloster Kamp – Taucht ein in die barocke Klosterwelt

Wasserturm Mönchengladbach, Viersener Straße

Mönchengladbach

Der 1909 errichtete „schönste Jugendstil-Wasserturm Deutschlands“ erstrahlt nach seiner Renovierung 1998 wieder in vollem Glanze. Wer die 234 Stufen nicht scheut, wird mit einem herrlichen Panoramablick über die Vitusstadt belohnt.

Reizensteinkaserne Wesel

Wesel

Die Reizensteinkaserne ist ein altes Militärgelände auf der Ostseite des Weseler Bahnhofes.

Denkmal für die elf Schillschen Offiziere

Wesel

Preußische Offiziere hatten unter dem Kommando des Majors Ferdinand von Schill 1809 trotz anderslautender Befehle einen Aufstand gegen die französische Herrschaft initiiert. Das Unternehmen scheiterte in Stralsund, Schill fiel und elf seiner Offiziere kamen als französische Gefangene nach Wesel. Sie wurden auf der Zitadelle inhaftiert und ein französisches Kriegsgericht verurteilte sie zum Tode. Vor den […]

Gedenkstein Alt-Büderich

Wesel

An der Weseler Straße, wenige hundert Meter hinter der Rheinbrücke, steht der Gedenkstein für die alte Stadt Büderich.

Rhynumsche Weg

Voerde

Der Rhynumsche Weg ist die letzte Erinnerung an das ehemalige Dorf Rhynum, welches 1668 im Rhein versank.

Pieta

Wesel

Pieta – Gedenkstätte zur Erinnerung an die Opfer und Zerstörungen des 2. Weltkrieges.

Hörstation der Liberationroute

Wesel

Hörstation des EU-weiten Projektes Liberationroute unmittelbar an der Wacht am Rhein in Büderich.

Mahnmal Buschmannshof (Infoschild des Voerder Geschichtspfades)

Voerde

Errichtet: 05. 09. 1987 Von: Friedensgruppe Voerde (1981-2001) Entwurf: Dieter Ommerborn, Düsseldorf Dieses Mahnmal erinnert daran, dass sich im Gebiet der heutigen Wohnsiedlung in den 1940-er Jahren das Lager Voerde-West der Firma Krupp aus Essen befand. Hier waren damals osteuropäische Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter untergebracht, hauptsächlich aus der Ukraine und aus Polen. m Mai 1944 wurde […]

Weitere Themen

Das weiße Gold des Niederrheins

Im Frühjahr sind die Menschen ganz verrückt nach dem Edelgemüse

Magische Orte: Galgenberg, Krypta und Co.

Plätze zum Innehalten, die eine besondere Stimmung auslösen und den Menschen andächtig werden lassen: das sind magische Orte.

Der gute Geschmack des Niederrheins

Einfach gut für den Gaumen.

Schlösser zum Verlieben

Spukende Geister, Spuren des Adels, alte Gemäuer

Summer-Feeling mit fetten Beats

Das ist bunte Vielfalt am Niederrhein: farblich wie musikalisch.

Geistige Nahrung, äußerst appetitlich

Gute Unterhaltung gepaart mit Denkanstößen

Alte Städte in neuem Glanz

Nichts wie hin. Entdecken Sie unsere historischen Ortskerne. Sie werden begeistert sein!

Auf den Spuren der Hanse

Handel treiben über den Seeweg: Das Erfolgsrezept der Kaufleute.

Süß und herzhaft: So schmeckt der Niederrhein

Ungewöhnlich, aber lecker. Wie so viele Spezialitäten der Region.

Eine Museumslandschaft für Entdecker

Kultur pur am Niederrhein.