Schlösser zum Verlieben

Wir starten bei unserer Reise ohne Anspruch auf Vollständigkeit im Süden des Niederrheins in Jüchen im Rhein-Kreis Neuss. Und beim Anblick von Schloss Dyck verschlägt es einem fast die Sprache: ein barockes Meisterwerk auf vier Inseln. Mittelpunkt eines gewaltigen Landschaftsgartens im englischen Stil. Prädikat: Das muss man gesehen haben.

Aber das gilt eigentlich für alle Stationen unserer Entdeckungsreise. Wie die mittelalterliche Zollfeste Zons mit ihren gewaltigen Befestigungsanlagen. Ihre Gassen und Wehrtürme direkt am Rhein sind trotz aller Beschädigungen im Laufe der Jahrhunderte sehr gut erhalten und ein lohnendes Ausflugsziel in die Vergangenheit für die ganze Familie.

Große Parks prägen das Umfeld der Schlösser Rheydt und Wickrath in Mönchengladbach. Während das Wasserschloss Rheydt heute ein Museum beherbergt und die Kasematten an die Vergangenheit als Festungsanlage erinnern, ist Schloss Wickrath das Zentrum der Pferdezucht im Rheinland.

Hallen, Hangars, Bunkersysteme

Noch viel mehr Grün und Wasser umgeben Schloss Krickenbeck im Kreis Viersen. Es ist Zentrum des Naturparks Schwalm-Nette und bildet den Mittelpunkt der Krickenbecker Seen. Mit seinen Türmen und verspielten Fassaden ist es der Inbegriff eines Märchenschlosses. Rapunzel, lass‘ Dein Haar herunter! Leider kann man es nur aus der Entfernung sehen – es ist öffentlich nicht zugänglich.

Weniger verspielt, dafür umso wehrhafter erscheint die Burg Linn in Krefeld mit ihren Gräben und Bastionen. Schon im 30-jährigen Krieg war sie umkämpft und umlagert. Heute ist Burg Linn ein bedeutendes Museumszentrum, und der Park wurde in die Straße der Gartenkunst zwischen Rhein und Maas aufgenommen. Einfach mal vorbeischauen!

„Mooi land“ kommt aus dem Niederländischen und bedeutet „Schönes Land“. „Moyland“ ist der Name eines neugotischen Wasserschlosses, das mit den Werken von Joseph Beuys zu den bedeutendsten zeitgenössischen Museen in Deutschland zählt. Noch so ein Märchenschloss, das mit seiner verspielten Architektur und seinem großen Park zu Schwärmereien und Träumereien anregt und Besucher Zeit und Raum vergessen lässt.

Weithin sichtbar thront über dem Niederrhein die Schwanenburg in Kleve. Vor allem der imposante Turm prägt die Silhouette der Stadt an der Grenze zu den Niederlanden. Der Name des Schlosses soll übrigens auf den legendären Schwanenritter Elias (Lohengrin) zurückgehen. Noch so eine Geschichte, die Anlass zu Träumereien gibt. Doch in der Schwanenburg geht es heute viel nüchterner zu: Sie beherbergt die Justizbehörden.

Hoch über der Stadt Wassenberg steht auf dem Burgberg der eindrucksvolle Bergfried, eine Höhenburg die in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts (1400-1420) erbaut wurde. Einst Wohnsitz der Wassenberger Amtmänner und Vögte, wird der Bergfried heute für kulturelle Zwecke genutzt und dient als Aussichtsturm mit Dachterrasse, von wo aus man den Blick weit in die Ferne über das Rurtal und das Maasland schweifen lassen kann.