Landpartie: Magische Momente mit Kunst und Natur

Es ist ein äußerst rätselhaftes Objekt, das beim Rundgang durch den Skulpturenpark Schloss Moyland ganz besonders ins Auge springt und den Besucher fesselt: „The spinning oracle of Delphi“ lautet der Titel dieses Werks von James Lee Byars, und es ist sicherlich das kulturelle Highlight im beeindruckenden Garten des Wasserschlosses. Rund 60 Skulpturen sind in der Parkanlage zu sehen, die im Einklang mit der Natur für magische Momente sorgen.

Große Kunst umsonst und draußen: Die Skulpturensammlung Viersen zeigt zeitgenössische Werke etwa mit dem „New Star“ von Mark di Suvero, der Monumentalplastik „China Daily“ von Wang Du und der Bronze „Wirbelsäule“ von Anthony Cragg. Mitten in der Stadt rund um die Galerie im Park sind die Exponate für jedermann frei zugänglich. Der Skulpturenpark hat einen ausgezeichneten Ruf und zählt zu den bedeutenden zeitgenössischen Sammlungen in Deutschland.

Prediger, Bronzepferd oder Wassernixe: Das sind Namen von Stelen, die im ganzen Stadtgebiet von Kaarst als Kunstobjekte im öffentlichen Raum zu finden sind. Aber auch die Großplastik „Brücken über den Nordkanal“ von Wilhelm Schiefer oder das „Kinetische Wasserspiel“ vor dem Rathaus gehören zu den Installationen, die zu einem inspirierenden Rundgang durch die Stadt einladen.

In einem ehemaligen Pfarrgarten der Benediktiner nahe dem Vitus Münster befindet sich der Skulpturengarten Mönchengladbach – in unmittelbarer Nachbarschaft zum Museum Abteiberg. Er ist malerisch gelegen und kostenlos zugänglich. Die Sammlung umfasst Werke etwa von Alexander Calder und Maria Lehnen und ist Teil einer rund fünf Kilometer langen Skulpturenmeile quer durch Mönchengladbach.

Auf dem Planetenweg durchs Sonnensystem

Es müssen aber nicht immer Skulpturen sein, die Ziel einer Kultur-Landpartie sind. Ein ganz besonderes Denkmal ist etwa die alte Eisenbahnbrücke Griethausen in Kleve. Sie gilt als älteste Eisenbahn-Rheinbrücke Mitteleuropas. 1865 wurde sie errichtet im Verlauf der Bahnstrecke Köln-Niederlande. Fast 600 Meter lang ist die Brücke, die den Altrhein und die Rheinwiesen überquert und etwas Magisches ausstrahlt. Der Bahnverkehr wurde längst eingestellt, aber die alte Brücke ist ein beeindruckendes Monument aus Stahl. Sehenswert – ganz besonders bei Sonnenuntergang.

Vom Sonnenuntergang ins All: In Rees ist der Schritt nicht weit. Nur einen Steinwurf entfernt von der wunderschönen Rheinpromenade und der historischen Stadtmauer beginnt der Planetenweg. Auf einer Länge von sechs Kilometern begegnen Sternenbummler allen Planeten unseres Sonnensystems – von Pluto bis Merkur. Startpunkt ist die Sonne, hier als Bronzemodell mit einem Durchmesser von 1,39 Metern dargestellt. Infotafeln liefern viele Fakten zu Sonne, Mond und Sterne; mit ein wenig Fantasie beginnt die persönliche Reise ins Weltall.

Eine Reise zurück in seine Heinsberger Heimat hat der weltweit gefragte Künster Tim Berresheim angetreten. Seine „Bilderreise“ mit computerbasierter Kunst zeigt geisterhafte Gestalten und surreale Arrangements. Sehen kann die Kunstwerke nur, wer ein Handy oder iPad dabei und die passende App geladen hat. Augmented-Reality nennt sich diese Erweiterung der Sinneswahrnehmung. Die etwa 90 Kilometer lange Radroute entlang der Rur führt zu 17 Stationen  virtueller Bildwelten. Eine Landpartie, die Kunst und Natur auf faszinierende Weise miteinander verbindet. Spannend.