„Mythos Loreley – Die Sprache der Dinge“ von Ursula Pahnke-Felder und Monika Bergrath
„2008 stand ich zum ersten Mal, anlässlich der Besprechung zu einer anderen Ausstellung im damaligen Kreismuseum Heinsberg, vor dem Gemälde „Lureley“ von Carl Joseph Begas“, erklärt Pahnke-Felder, „ein Bild, das mich sofort in seinen Bann zog. Ich wusste sofort, dies wird mein Thema, wenn die Zeit dafür reif ist. 2019 war die Zeit gekommen. Diese „Lureley“ von Begas ist eine starke, selbstbewusste Frau, die sich zu den ertrinkenden Fischern hinunter beugt. Aber es bleibt immer dem Betrachter überlassen, ob er die Lureley als Dame sieht, die den Schiffern gleich die Hand zur Rettung reichen wird oder ob er doch Heinrich Heine folgen will, der da in der letzten Zeile seines weltberühmten Gedichtes beklagt: „ … das hat mit Ihrem Singen die Lorelei getan ….“.
Ursula Pahnke-Felder stellt das Bild „Lureley“ von Begas und den Text des Gedichtes „Die Lorelei“ von Heinrich Heine in einen Kontext. Sie bricht beide Kunstwerke in „Puzzleteile“ von 20 x 20 cm auf, füllt sie mit neuen Elementen an und fügt sie zu neun eigenständigen Kunstwerken wieder zusammen. Jedes dieser Puzzleteile ist neu und doch gleichzeitig so vertraut. Sie fordert so den Betrachter auf, aus der Sicherheit des Bekannten heraus, seine eigene Version des Loreley-Bildes, die Stärke dieser Figur und Frau, mit ihr zusammen zu ergründen.
Die Sprache der Dinge
Die Attribute der Eitelkeit der „Lureley“ greift Monika Bergrath mit ihren Schmuckstücken auf. Scherben von antikem Geschirr mit besonderen Strukturen, Mustern und Farben nimmt sie als Ausgangspunkt für ihre Unikate zusammen mit edlen Steinen und Silber. So werden die Scherben neu in Szene gesetzt und umgewidmet. Sie erzeugen Bilder im Kopf von ihrer früheren Nutzung und transportieren Erinnerungen. Vor allem machen sie aber eins: sie zieren ihre Träger*innen.
„Mythos Loreley – Die Sprache der Dinge“ von Ursula Pahnke-Felder und Monika Bergrath
Heinsberg
Heinsberger Land
13.04.2024