Die St.-Gerebernus-Kapelle (Wallfahrtskapelle) geht auf eine Hofkapelle in der Keimzelle des „alten Sonsbeck“ zurück. Diese historische Siedlung lässt sich bis in römische Zeit zurückverfolgen, als entlang der römischen Heerstraße Xanten-Geldern-Venlo hier, in heutiger Nachbarschaft zur Kapelle, ein befestigter Wachtposten entstand. Der heute noch existente Römerturm soll darauf zurückzuführen sein.
Die Bergrandlage in Sonsbeck diente in der Stauferzeit als befestigter Hof der Kölner Erzbischöfe, auf dem um 900 die erste Kapelle entstand. Diese war dem Heiligen Gerebernus gewidmet, der um 600 mit der Heiligen Dymphna den Märtyrertod erlitten haben soll. Einer Legende zufolge blieb ein Ochsenwagen mit den Reliquien des Heiligen am Fuße des Hügels stehen, was zur Errichtung der ersten Kirche führte. Aus der Hofanlage entwickelte sich eine Burg der Grafen und Herzöge von Kleve. Um 1193 wurde anstelle der Hofkapelle eine größere Kirche errichtet, die 1203 zur Pfarrkirche St. Katharina wurde. 1431 übergab man die Pfarrrechte an die neue Kirche St. Maria Magdalena in Sonsbeck. Die Kapelle erfuhr 1478 eine Erweiterung zur Wallfahrtskapelle. Der Römerturm, ein Backsteinbau aus dem 15. Jahrhundert, diente als Mühlenturm und ist das letzte Relikt der einstigen Wehr- und Wohnburg. Der aus Blaustein gefertigte Unterbau des St. Gerebernus-Altares, ein „Kriechaltar“, ist bis heute erhalten und zeugt von der Pilgertradition.
Gerebernus-Kapelle mit Römerturm
Dassendaler Weg 10
47665 Sonsbeck
Kreis Wesel
https://www.denkmal-sonsbeck.de/historischer-rundwanderweg/15-gerebernuskapelle/
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