Den Lohengrinbrunnen umgibt eine zauberhafte Geschichte. Sie handelt von der Herkunft der ersten Klever. Die Geschichtsbücher sind sich uneins und sie kann nicht hundertprozentig bewiesen werden. Jedoch reichen die Ursprünge der Klever, mit relativer Sicherheit, zurück bis zu der Zeit einer gewissen Prinzessin Beatrix.
Es war so ungefähr vor 1.000 Jahren, als die edle Beatrix auf der Klever Burg saß. Traurig – nein, verzweifelt war sie, denn ihr Vater war gestorben. Nun wurde von ihr erwartet, dass sie einen Mann ehelichte. Sie machte am Fuß des Berges einen Spaziergang – am Rhein entlang. Heute wird dieser Weg „Kermisdahl“ genannt. Plötzlich – fast wie in einem Märchen – näherte sich ihr ein weißer Schwan. Er trug eine goldene Kette um den Hals und zog hinter sich ein Schifflein her. Ein strahlender Ritter stand in dem kleinen Boot. Kaum an Land, bat er die edle Dame Beatrix um Erlaubnis, mit ihr zu sprechen. Er sagte, er sei gekommen, um ihr Land zu verteidigen, und ihre schlimmsten Feinde zu besiegen.
Es dauerte nicht lange, bis Beatrix sich in den Schwanenritter verliebte und ihn fragte, ob er sie heiraten wolle. Er willigte ein – stellte jedoch eine Bedingung: sie dürfe nie – niemals! – nach seinem Namen und seiner Herkunft fragen.
Die Jahre vergingen. Glücklich war das Paar – hatten sie gemeinsam doch drei Söhne. Die Söhne wurden älter und mit der Zeit auch neugierig. Woher ihr Vater wohl kam? Schließlich wollten sie eines Tages auch heiraten und voller Stolz mit ihrer langen Herkunft prahlen. Sie baten um Auskunft und drängelten die Mutter: „Woher stammt unser Vater? Stell‘ ihm die Frage!“
Sie zögerte – aber – dennoch – sie tat es. Sie stellte dem Schwanenritter die verbotene Frage. Seine Miene verfinsterte sich und er antwortete traurig: „Ich heiße Elias und komme aus dem irdischen Paradies.“ Noch im selben Moment tauchte der Schwan auf und verschwand mit dem Ritter. Wenige Monate später starb die edle Beatrix – an ihrem gebrochenen Herzen.
Der Lohengrinbrunnen, der im Volksmund aber nur Elsabrunnen genannt wird, ist ein Werk von Prof. Karl-Hennig Seemann.