Handel treiben über den Seeweg: Das war das Erfolgsrezept der Kaufleute vor allem rund um Ost- und Nordsee. Sie gründeten im Mittelalter die Hanse und waren auch im Binnenland erfolgreich. Auch Städte am Niederrhein gehörten der sagenumwobenen Vereinigung der Händler mit ihren Kontoren an. Bis heute sind noch Spuren dieser Zeit sichtbar mit prächtigen Handelshäusern und Marktplätzen. Auch am Niederrhein.
Auf den Spuren der Hanse
Die Kaufleute gründeten Niederlassungen und kurbelten den Handel über Grenzen hinweg an. Weine und Tuche wurden in den hohen Norden Europas geliefert, von dort gelangen etwa Felle und Holz an die deutsche Küste. Doch die reisenden Händler wurden immer häufiger bedroht von Seeräubern. Vor allem einer von ihnen erlangte Ruhm, der bis heute anhält: Klaus Störtebeker.
Um sich gegen die Piraten besser schützen zu können, schlossen sich die Kaufleute zusammen. Sie gründeten eine Vereinigung, aus der nach und nach die Hanse entstand, die rund 400 Jahre lang die Geschicke von Wirtschaft und Politik im Norden Europas prägen sollte. Mit den sogenannten Hansekoggen wurden die kostbaren Frachten auf ihren abenteuerlichen Fahrten transportiert. Die Schiffe waren im Verbund unterwegs und hatten bewaffnete Seeleute an Bord.
Auf dem Hanse-Radweg unterwegs
Durch den Freihandel gelangten viele Städte zu Reichtum. Als inoffizielle Hauptstadt der Hanse galt Lübeck. Im Autokennzeichen kann man die Hanse immer noch erkennen: HL steht für Hansestadt Lübeck wie HH für Hansestadt Hamburg oder HB für Hansestadt Bremen. Am Autokennzeichen sind die niederrheinischen Hansestädte Neuss, Wesel, Kalkar und Grieth sowie Emmerich am Rhein nicht zu erkennen, aber im Stadtbild ist sie immer noch sichtbar. Wie mit dem Kaufmannshaus „Em schwatte Päd“ in Neuss, dem historischen Rathaus auf dem Großen Marktplatz in Wesel, den Treppengiebelhäusern in Kalkar oder der Rheinpromenade in Emmerich am Rhein.
2009 haben sich Neuss, Wesel, Kalkar und Grieth sowie Emmerich am Rhein zum Rheinischen Hansebund zusammengeschlossen. Sie gehören auch dem Hansebund der Neuzeit an, in dem sich 1980 im niederländischen Zwolle über 200 Mitgliedsstädte in 16 europäischen Ländern zusammengefunden haben. Unter dem Namen „Die Hanse“ wollen sie altes Kulturerbe neu beleben. Wie im Mittelalter gibt es jedes Jahr einen Hansetag in einer jeweils anderen Stadt. Entscheidungen werden getroffen, vor allem aber werden die Geschichte der Hanse und die Völkerverständigung gefeiert.
Sind Sie neugierig geworden auf die Hanse am Niederrhein? Dann machen Sie sich auf den Weg. Am besten per Fahrrad. Der insgesamt 450 Kilometer lange Hanse-Radweg verbindet die niederrheinischen und niederländischen Hansestädte zwischen Neuss und Harderwijk am Ijsselmeer. Entlang von Flüssen und Seen entdecken Sie die Schönheit der Natur und erleben die Pracht der alten Hansestädte.
Weitere Themen
Eine Abenteuerreise in vergangene Welten
Versteckte Schätze, überraschende Einblicke, unerwartete Entdeckungen
Aus der Region frisch auf den Tisch
Regional und saisonal: Das sind die wichtigsten Punkte für nachhaltige Produkte aus der Heimat.
Landpartie: Magische Momente mit Kunst und Natur
Der Niederrhein bietet perfekte Ziele für kleine Kulturtrips.
Kulinarische Weltreise am Niederrhein
Lebensfreude durch gehobene Genusskultur
Gartenkunst am Niederrhein
Parks als grüne Lunge
Das weiße Gold des Niederrheins
Im Frühjahr sind die Menschen ganz verrückt nach dem Edelgemüse
Magische Orte: Galgenberg, Krypta und Co.
Plätze zum Innehalten, die eine besondere Stimmung auslösen und den Menschen andächtig werden lassen: das sind magische Orte.
Der gute Geschmack des Niederrheins
Einfach gut für den Gaumen.
Schlösser zum Verlieben
Spukende Geister, Spuren des Adels, alte Gemäuer
Summer-Feeling mit fetten Beats
Das ist bunte Vielfalt am Niederrhein: farblich wie musikalisch.