Die St.-Gerebernus-Kapelle – Geschichte zum Anfassen
Die St.-Gerebernus-Kapelle steht an einem Ort, der tief in die Geschichte von Sonsbeck verwurzelt ist. Ihre Ursprünge reichen auf eine Hofkapelle in der Keimzelle des „alten Sonsbeck“ zurück – einer Siedlung, die sich bis in die Römerzeit verfolgen lässt.
Schon damals führte die römische Heerstraße von Xanten über Geldern nach Venlo direkt hier vorbei. In unmittelbarer Nähe der heutigen Kapelle errichteten die Römer einen befestigten Wachtposten. Der noch erhaltene Römerturm erinnert bis heute an diese Zeit.
In der Stauferzeit nutzten die Kölner Erzbischöfe die Bergrandlage, um hier einen befestigten Hof anzulegen. Etwa um das Jahr 900 entstand auf diesem Gelände die erste Kapelle. Sie wurde dem Heiligen Gerebernus geweiht, der um das Jahr 600 gemeinsam mit der Heiligen Dymphna den Märtyrertod erlitten haben soll – eine Geschichte, die bis heute viele Besucher berührt.
Ein ganz besonderes Highlight im Inneren ist der Kriechaltar: Eine von nur zwei erhaltenen Anlagen dieser Art in ganz Deutschland. Besucher:innen können hier – wie einst Pilger im Mittelalter – unter dem Altar hindurchkriechen, ein seltenes und tief symbolisches Ritual, das Demut und Neubeginn verkörpert. Für Liebhaber sakraler Baukunst ist dieser Altar eine wahre Rarität.